Die Nische des Belvedere hat ihren Pinienzapfen wieder
Die Nische des Belvedere hat ihren Pinienzapfen wieder

Die Nische des Belvedere hat ihren Pinienzapfen wieder

30. September 2020
Pinienhof, Vatikanische Museen

Am Tag nach Abschluss seiner Restaurierung und nun endlich wieder von den Gerüsten befreit, die ihn – auch Schuld des Lockdown – mehr als zehn Monate lang „gefangen“ hielten, kann der kolossale Pinienzapfen im Halbrund der Belvedere-Nische der Vatikanischen Museen endlich wieder von den Besuchern bewundert werden, die den großen Innenhof betreten, dem dieser seinen Namen verdankt: Pinienhof.

Der gründliche Konservierungseingriff betraf aber nicht nur das Artefakt aus Bronze, das Publius Cincius Salvius zwischen dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. gegossen hat, um damit ein wichtiges öffentliches Monument des Alten Rom zu schmücken (vielleicht auf dem Marsfeld). Restauriert wurde auch das bei den Ausgrabungen in den Thermen des Severus Alexander zu Tage gekommene monumentale Marmor-Kapitell, das dem riesigen Pinienzapfen aus Bronze als würdiger Sockel dient.

Die Restaurierung von Pina di San Pietro - wie ihn der italienische Dichterfürst Dante Alighieri im 31. Gesang der Hölle seiner Göttlichen Komödie nennt - wurde von der Restaurierungswerkstatt für Metall und Keramik und der Restaurierungswerkstatt für Steinkunst der Vatikanischen Museen unter der wissenschaftlichen Leitung der Abteilung Griechische und Römische Altertümer durchgeführt. Der dank der großzügigen Unterstützung der Patrons of the Arts in the Vatican Museums möglich gewordene Eingriff ist Teil eines umfassenden, komplexen Restaurierungsprojekts, das 2015 begonnen wurde und die Konsolidierung und Naturfarben-Malereien aller Innenflächen des Pinienhof betrifft.