Abteilung Historische Sammlungen
Abteilung Historische Sammlungen

Abteilung Historische Sammlungen

Die Abteilung der Historischen Sammlungen wurde im September 2013 in Ausführung des Rescriptum ex Audientia von Papst Franziskus gegründet, das sowohl die Schließung des „Museo Storico Laterense“ [Lateranmuseum], dessen letzter Kurator Monsignore Pietro Amato war, als auch die Rückgabe dieser Räume an das Vikariat von Rom vorsah.
Heute umfasst die Abteilung der Historischen Sammlungen den Kutschenpavillon, die Porträt-Galerie der Päpste, die Waffenkammer Urbans VIII. und die der Gendarmerie, einen Teil der Ausstattung der drei Heiligen Apostolischen Paläste, sowie eine reiche Sammlung von Geschenken, Zimelien, Gewändern und Inventar des nunmehr ehemaligen päpstlichen Hofes.

Im Kutschenpavillon, der 1973 von Papst Paul VI. in Auftrag gegeben und seit 2013 vollkommen renoviert wurde, sind historische Zeugnisse der päpstlichen Fortbewegungsmittel ausgestellt: also nicht nur „Zeremonien- oder Protokoll“-Kutschen, sondern auch zwei historische Reiseberlinen aus der Zeit der Römischen Republik und der Einnahme Roms im Jahr 1870. Neben Pferdegeschirr, Sänften und Hofkleidung gehören auch zehn Papamobile zur Sammlung, darunter der Renault 4 von Papst Franziskus.
Die Porträt-Galerie der Päpste wurde 2015 im Apostolischen Palast von Castel Gandolfo eingerichtet, als Papst Franziskus beschloss, die päpstliche Sommerresidenz der Öffentlichkeit zu öffnen. Hier kann der Besucher nun in die Geschichte des Papsttums der letzten 500 Jahre „eintauchen“. Die Ausstellung, die bei Papst Julius II. beginnt und mit Papst Franziskus endet, bietet die Gelegenheit, nicht nur Gegenstände des päpstlichen Zeremoniells zu bewundern, wie z.B. einen mit Wedeln ausgestatteten Tragsessel, ein sogenanntes Faldistorium oder eine Reihe historischer Uniformen des inzwischen längst aufgelösten bewaffneten Päpstlichen Korps, sondern auch die liturgischen Gewänder von Papst Paul V.
Die Waffenkammer Urbans VIII. befindet sich seit 2018 in der Sala Vecchia degli Svizzeri  in den Gemächern Juliusʼ II. Zuvor war sie fast ein Jahrhundert lang im Saal der Päpste der Borgia-Gemächer untergebracht – in einer historischen Gestaltung, die Ludovico Seitz entworfen hat. Zu dem von Papst Urban VIII. im heutigen Kabinett für Drucke der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek eingerichteten Zeughaus mit Zimelien aus dem 16. Jahrhundert gehören die prachtvolle Rüstung Juliusʼ II., die Turnierrüstung des Konstabels von Frankreich, Karl von Bourbon, sowie eine Reihe von Waffen, die bei der Plünderung Roms im schicksalsträchtigen Jahr 1527 zum Einsatz gekommen waren.
Die Historische Waffenkammer der Gendarmerie ist seit 2013 in der Kaserne des Gendarmeriekorps des Staates der Vatikanstadt untergebracht, das mit Gesetz Nr. CCCLXXIV von 2002 die 1970 von Paul VI. aufgelöste Päpstliche Gendarmerie ersetzte. Der Bestand des Historischen Arsenals der Gendarmerie –  einziger direkter Nachfahre der bewaffneten Korps, die bis zum 20. September 1870 die Armee des Kirchenstaates gestellt hatten – besteht sowohl aus schweren Waffen wie Bomben und Kanonen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, als auch aus einer Auswahl „moderner“ Waffen, wie den Remington-Musketen, die Papst Pius IX. 1870 gestiftet wurden.

Seit 2013 steht die Abteilung der Historischen Sammlungen unter der Leitung von Sandro Barbagallo, der dieses Erbe nicht nur aufgewertet hat, sondern die noch bestehenden Lagerbestände auch weiter bewahrt und erforscht.