Museo Profano

Museo Profano

Mit der Cedola di moto proprio von 1761 sanktionierte Clemens XIII. die Errichtung des Museo Profano, der ersten Museumssammlung für die profanen Altertümer im Vatikan, die für die Ausstellung der Sammlungen von Luxus-Kunstgegenständen, des instrumentum domesticum (Kameen, Elfenbeinobjekte, Bergkristalle und kleine Bronzegegenstände) und, bis Anfang des XIX. Jahrhunderts, der päpstlichen Medaillensammlung gedacht war.
Der Raum – anfangs auch „Stanze der Medaillen“ genannt und am Nordende der Galleria Clementina angesiedelt, in dialektischer Beziehung zum Museo Cristiano von Benedikt XIV., das am gegenüberliegenden Ende des Korridors der Bibliothek liegt – wurde 1767 eingeweiht. Der architektonische Plan für den Eingang, von der Galleria Clementina kommend, der von zwei Statuen mit menschlichen Leibern und dem Kopf eines Löwen geschmückt wird (Aion, die Lebenszeit, oder Arimanius, Gottheit persischer Herkunft), wurde dagegen Anfang des XIX. Jahrhunderts beendet.
Im 18. Jahrhundert erfuhr das Aussehen des Museumsraumes mit den napoleonischen Plünderungen eine nachhaltige Veränderung: die wertvollsten Stücke waren nun definitiv an die Museen in Paris und im Ausland verloren. Die derzeitige Ausstellung inspiriert sich also an der Anordnung der Objekte, wie sie sich Anfang des 19. Jahrhunderts gestaltete. Die Gestaltung des Saales ist vor allem auf die Sammlungen konzentriert: hier finden wir die Sammlungen Carpegna, Vettori, Assemani, die sich seit der Gründung des Museums hier befinden. Darüber hinaus sind auch einige Materialien unbekannter Herkunft ausgestellt, und andere aus bekannten Kontexten, die im 19. Jahrhundert gefunden und in Kästchen angebracht wurden, um in die Vitrinen gehängt werden zu können. Das restliche Material der Sammlung (unbekannter Herkunft, gefunden bei Ausgrabungen im 18./19 Jahrhundert oder nach 1800 erworben) wurde dagegen wie folgt auf die Galleria Clementina aufgeteilt: Enzyklopädischer Sektor, der illustrieren soll, wie breitgefächert die Sammlerinteressen des Museums waren (Sektion I); Kirchenstaat, Ausgrabungen des 19. Jahrhunderts (Sektion II); Kirchenstaat, Ausgrabungen des 18. Jahrhunderts (Sektion III); Thematischer Sektor mit Materialien aus vorrömischer und römischer Zeit unbekannter Herkunft (Sektion IV).